Sparsame Kochöfen am Mont Tshiaberimu

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Die Teilnehmer am Ende der Ausbildung (© Kasereka Neema Gervais)

Effiziente Herde sind seit über einem Jahrzehnt im Osten der Demokratischen Republik Kongo in Gebrauch; sie benötigen nur halb so viel Holzkohle wie traditionelle Öfen. Ein Haushalt, der für seinen herkömmlichen Herd im Monat 5-6 Säcke Holzkohle (je 40 kg) braucht, muss für den sparsamen Herd nur 2,5-3 kaufen. So sparen die Familien Geld: Ein 40-kg-Sack Holzkohle kostet 15 Dollar. Allerdings sind die neuen Öfen teurer in der Anschaffung. In sehr guter Qualität kosten sie 25-55 Dollar; weiter verbreitet sind Modelle, die 5-10 Dollar kosten und mindestens 3 Jahre genutzt werden können. Für einen traditionellen Ofen bezahlt man höchstens 2 Dollar, er hat aber auch nur eine Lebensdauer von bis zu einem halben Jahr.

Mit Unterstützung des Gaia Nature Fund haben wir am Mont Tshiaberimu ein Projekt initiiert, in dem sparsame Herde hergestellt werden. Zunächst fand im Juli 2020 eine theoretische und praktische Ausbildung statt. Dabei bildeten sich drei Gruppen von Herdproduzenten in Vurusi, Ngitse und Kisanga. Sie richteten im August ihre Werkstätten ein. Während der Ausbildung stellten sie 67 Kochöfen her, von denen sie 40 verkauften. Im August produzierte jeder Teilnehmer einen Herd, insgesamt waren es 40.

Aus praktischen Gründen schlossen sich zwei Gruppen zusammen. Von September 2020 bis März 2021 stellten sie 247 Herde her und verkauften davon 180; die andere Gruppe fertigte 191 Öfen und verkaufte 140. Die restlichen 67 Herde, die während der Ausbildung entstanden sind, wurden ebenfalls verkauft. Insgesamt sind seit Beginn der Produktion 545 Herde fertiggestellt worden, 457 wurden verkauft. Die Produktion läuft normal weiter.

Nicht nur die Bevölkerung profitiert in zweierlei Hinsicht von diesem Projekt – sie verkauft das Produkt und nutzt es selbst –, sondern auch der Nationalpark. Die Wildhüter haben in den von ihnen überwachten Gebieten von Oktober 2020 bis März 2021 keine Holzsammler registriert. Allerdings wurden 26 Einschläge im Bambuswald beobachtet. Davon standen 16 in Zusammenhang mit Wilderei (Schneiden der Bambustriebe zur Herstellung von Fallen), bei den restlichen war der Bambus für die Herstellung von Körben und für Bauprojekte vorgesehen.

Dass Feuerholz nicht mehr im Park geholt werden muss, ist auch ein Erfolg von Projekten der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe. 2016 und 2017 wurden 14 000 Pflanzen am Mont Tshiaberimu ausgepflanzt. Diese Aktion war von mehreren Veranstaltungen begleitet, um die Menschen zu sensibilisieren und über den Gorilla- und Naturschutz aufzuklären. Ein Baumschulprojekt von 2011 bis 2014 hat dazu geführt, dass fast alle Bauern kleine private Baumpflanzungen besitzen. Dort gewinnen sie Holz und Holzkohle. Die Benutzung der effizienteren Herde wird diese Bäume nun länger erhalten.

Claude Sikubwabo Kiyengo