Haben Gorillas Feinde?

Außer dem Menschen haben Gorillas kaum Feinde. Das einzige Raubtier, das einen Gorilla erbeuten kann, ist der Leopard. In den Virunga-Vulkanen fand Walter Baumgärtel die Kadaver mehrerer Gorillas, die von Leoparden gerissen worden waren, und aus Gabun ist ein Fall nachgewiesen, bei dem ein krankes Jungtier einem Leoparden zum Opfer fiel.

Wenn sich eine Gorillagruppe bedroht fühlt, strömen Silberrückenmänner einen besonders intensiven Geruch aus und äußern charakteristische Laute. Die übrigen Tiere scharen sich eng zusammen und umarmen sich oder versammeln sich um den Mann. Es gehört zu den Aufgaben erwachsener Männer, ihre Gruppe gegen Angreifer zu verteidigen und sich zwischen den möglichen Feind und die Gruppe zu stellen. Häufig übernehmen jüngere Männer diese Tätigkeit. Sie treiben die Gruppe von der Gefahrenstelle weg und greifen gleichzeitig den Feind an.

Gorillas und Schimpansen leben in weiten Teilen Afrikas im selben Lebensraum, fressen zum Teil die gleichen Pflanzen und sind dann Konkurrenten. Besonders deutlich wird das, wenn Früchte reif sind und beide Arten sie im gleichen Baum ernten wollen. Meistens versuchen sich die beiden Arten aus dem Weg zu gehen, manchmal fressen sie aber auch friedlich zusammen im gleichen Baum. Trotzdem kommt es gelegentlich zu tödlichen Auseinandersetzungen. Im Gabun wurden zwei Fälle beobachtet, in denen die zahlenmäßig überlegenen Schimpansen gemeinschaftlich die Gorillas verjagten und dabei jeweils ein Baby töteten.