Normalisierung in Sarambwe

Kategorien: Ausgabe 48, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Sarambwe, Berggorillas, Gorilla Journal

Endlich konnte die Wasserleitung fertiggestellt werden, die den Sarambwe-Patrouillenposten und die Bevölkerung mit Trinkwasser versorgt. Finanziert wurde der Bau vom europäischen Zooverband EAZA. (© Claude Sikubwabo Kiyengo)

Im Sarambwe-Schutzgebiet in der Demokratischen Republik Kongo wurden nach der Gründung der M23-Rebellengruppierung immer wieder Parkmitarbeiter Ziel der Angriffe bewaffneter Gruppen. Die Rebellen hatten es auf ihre Waffen und andere Gegenstände wie Matratzen, Kochtöpfe, Uniformen, Rucksäcke, Schlafsäcke und Regenkleidung abgesehen.

Als bei zwei gefährlichen Übergriffen ein Parkmitarbeiter schwer verletzt wurde, entschied das ICCN, den Posten in Sarambwe zu evakuieren und die Mitarbeiter zunächst nach Rwindi, dann nach Lulimbi zu bringen. Nachdem die Wildhüter Sarambwe verlassen hatten, nahmen die illegalen Aktivitäten wie Holzeinschlag, Ackerbau und Weidewirtschaft innerhalb des Schutzgebiets stark zu.

Im Oktober und Dezember 2013 wurden zwei gemischte Patrouillen aus Wildhütern und Militär durchgeführt, um Informationen über die illegalen Aktivitäten im Schutzgebiet zu gewinnen und die Wiederaufnahme der Schutzmaßnahmen vorzubereiten. Im Februar 2014 schickte das ICCN ein Team aus Wildhütern nach Sarambwe, um die Posten wieder zu besetzen und regelmäßige Patrouillen durchzuführen.

Das Ergebnis der Patrouillen im Hinblick auf die illegalen Aktivitäten: Die besetzten Gebiete mit einer Fläche von mehr als 40 ha wurden zurückgewonnen. 6,5 ha Bananenplantagen, 4 ha Felder mit Maniok, 2 ha mit Bohnen und 0,5 ha mit Süßkartoffeln wurden zerstört. 4 Camps wurden abgebaut und 30 Fallen für Gambia-Ratten und andere Kleinsäuger sowie 5 Festmeter eingeschlagenes Holz vernichtet.

Bei den Patrouillen wurden Gorillas, Meerkatzen, Mantelaffen, Paviane sowie Spuren von Busch- und Waldschweinen gesehen. Im Sarambwe-Reservat halten sich 3 Bwindi-Gorillagruppen zeitweise auf: die Kahanga-Gruppe mit 10 Mitgliedern, die Mukali-Gruppe mit 8 Mitgliedern und die Rushegura-Gruppe mit 18 Mitgliedern. Letztere pendelt zwischen der Demokratischen Republik Kongo und Uganda, wo sie die meiste Zeit verbringt.

Auch die Entwicklung der Gemeinden und der Infrastruktur macht Fortschritte. 7 km Wege im Schutzgebiet wurden wiederhergestellt, 3 km Grenzmarkierungen erneuert, die Wildhüterposten instandgesetzt und Wasserleitungen repariert.

Diese Erfolge im Zeitraum von nur einem Monat zeigen, dass sich die Situation in Sarambwe normalisiert hat und dass die Aktivitäten zum Schutz der Gorillas wieder durchgeführt werden können, auch dank der Unterstützung der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe.

Claude Sikubwabo Kiyengo