Die Lage in Maiko

Kategorien: Ausgabe 41, Gefahren, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Maiko, Grauergorillas, Gorilla Journal

Ein Affe, der im Maiko-Nationalpark gewildert wurde, wird abtransportiert.

Ein Affe, der im Maiko-Nationalpark gewildert wurde, wird abtransportiert. (© Paulin Wilondja-as-Ngobobo)

Der Maiko-Nationalpark in der Demokratischen Republik Kongo wurde 1970 gegründet, umfasst eine Fläche von 10 830 km² und liegt in den drei Provinzen Orientale, Maniema und Nord-Kivu. Er beherbergt zahlreiche endemische und besonders wichtige Arten wie die Grauergorillas, Okapis, Waldelefanten und Kongopfauen. Aufgrund seiner großen biologischen Vielfalt ist der Maiko-Nationalpark das zweitwichtigste Schutzgebiet der Demokratischen Republik Kongo.

Heute steht der Park nicht besonders gut da: Die Mitarbeiterzahl wurde reduziert, das Personal ist überaltert, schlecht bezahlt und ungenügend ausgebildet. Damit der Park wirksam geschützt werden kann, muss die Situation der Mitarbeiter verbessert werden und sie müssen entsprechend ihren Fähigkeiten eingesetzt werden.

Die größte Bedrohung für den Park geht von den Milizen und bewaffneten Banden aus, die sich im Wald aufhalten. Sie sind verantwortlich für die Wilderei von Elefanten, Okapis und Gorillas im großen Stil sowie für den illegalen Abbau von Bodenschätzen im Parkinneren. Außerdem stellen sie eine Bedrohung für Parkmitarbeiter und Besucher dar. Die Vertreibung dieser illegalen Gruppen ist ein wichtiges Ziel bei der Wiederherstellung der Sicherheit und Stabilität des Parks. Dieses Ziel kann nur gemeinsam mit den Behörden, den traditionellen Chefs, dem Militär und anderen Beteiligten wie der MONUSCO erreicht werden.


Den Schutz des Ökosystems wiederherzustellen und zu erhalten, stellt eine große Herausforderung für die Parkverwaltung dar. Dazu sind ausreichende Finanzmittel sowie wissenschaftliche und technische Fachkräfte nötig. Die Vision des ICCN ist es, den Maiko-Nationalpark zu einem Weltnaturerbe zu machen, das Schutzgebiet nach internationalen Standards zu verwalten und das Ökosystem nachhaltig zu schützen, um das Überleben der endemischen und der besonders wichtigen Arten zu sichern. Maiko soll zu einem Gebiet werden, das einen wichtigen Beitrag leistet zum ökologischen Gleichgewicht, zum Kampf gegen die Armut der Bevölkerung und zur Stabilität der Region, die unter den vielen Jahren des Krieges gelitten hat.

Um ein modernes und effizientes Verwaltungssystem für den Maiko-Nationalpark zu schaffen, das die natürlichen Ressourcen nachhaltig schützen kann, ist Folgendes nötig:

 

  • eine Strategie zur Wiederherstellung und Erhaltung des Ökosystems,

  • Neuorganisation von Verwaltung, Schutzmaßnahmen, Überwachung, Forschung und Management des Parks sowie von Aktivitäten zum Naturschutz in den Gemeinden, um die wirksame Kontrolle des Parks wiederherzustellen,

  • Stärkung der Partnerschaft mit den Gemeinden und allen anderen Beteiligten.


Gemeinsam mit den Partnern des Maiko-Nationalparks hoffen die Parkmitarbeiter, dass das Jahr 2011 ein Jahr der Erneuerung und Hoffnung sein wird.

Paulin Wilondja-as-Ngobobo