Tod von Mufanzala

Kategorien: Ausgabe 38, Gorillagruppen, D. R. Kongo, Kahuzi-Biega, Grauergorillas, Gorilla Journal

Der tote Mufanzala, wie die Wildhüter ihn gefunden haben

Der tote Mufanzala, wie die Wildhüter ihn gefunden haben

Parc National de Kahuzi-Biega

Parc National de Kahuzi-Biega (© Angela Meder)

Im Kahuzi-Biega-Nationalpark machten die Wildhüter am 26. März 2009 bei ihrer täglichen Patrouille eine traurige Entdeckung: Der Silberrückenmann Mufanzala war tot. Es gab keine Hinweise auf Gewaltanwendung. Der 30-jährige Gorillamann führte eine 18-köpfige Familie. Mufanzala hatte keine Anzeichen einer Krankheit gezeigt - doch am Tag vor seinem Tod hatten die Wildhüter ungewöhnliche Laute von ihm gehört.

Mufanzala war ein Sohn von Mubalala, der Ende 1998 von bewaffneten Banden ermordet wurde, als ein großer Teil der Gorillapopulation im Park abgeschlachtet wurde (einschließlich der habituierten Silberrückenmänner). Mufanzala trat daraufhin die Nachfolge seines Vaters an, obwohl er damals noch Schwarzrückenmann war. Seine Gruppe wurde regelmäßig besucht, ist aber noch nicht völlig habituiert. Sie besteht derzeit aus 18 Mitgliedern.

Der Tod Mufanzalas ist ein großer Verlust für den Park. Die Wildhüter werden die Gruppe nun häufiger besuchen, um zu verfolgen, ob einer seiner Söhne die Stelle des verstorbenen Vaters übernimmt.


Wir wollten Genaueres über die Todesursache erfahren, deshalb baten wir unsere Partner Coopera und MGVP, eine Autopsie durchzuführen. Danach wurde der Tod Mufanzalas durch einen Abszess an der Leber verursacht, und sein relativ hohes Alter hatte ihn zusätzlich geschwächt. Zur großen Erleichterung der Parkverwaltung starb er also eines natürlichen Todes.

Die neue Parkleitung, die seit August 2008 im Amt ist, bemüht sich, die großen Probleme des Parks zu lösen: die Auseinandersetzung mit bewaffneten Gruppen, illegalen Bergbau, Brandrodung und Wilderei. Sie arbeitet dabei mit vielen Partnern zusammen und dankt ihnen allen dafür, dass sie diesen Kampf mit dem Park-Schutzprojekt fortsetzen. Unser gemeinsames Ziel ist, dass die Nachkommen Mufanzalas weiterleben können - frei und in Sicherheit in diesem Nationalpark, einem Weltnaturerbe und dem Stolz der Demokratischen Republik Kongo.

Radar Birhashirwa Nishuli