Bewaffneter Konflikt und Gorillaschutz
Kategorien: Ausgabe 71, Gefahren, D. R. Kongo, Maiko, Grauergorillas
Der Maiko-Nationalpark beherbergt eine große Vielfalt einzigartiger Tiere und Pflanzen; weniger bekannt ist seine Vielfalt in kultureller Hinsicht. Aufgrund der Geschichte und ihrer wirtschaftlichen Situation steht die Bevölkerung dem Park kritisch gegenüber, vor allem im zentralen Sektor, wo auch die Gorillas leben.
Seit 1989 wurden im Park mehrere bewaffnete Konflikte ausgetragen, insbesondere im zentralen Teil. Dazu gehören die Probleme mit den Simba und anderen Gruppen. 1995 kam die FDLR im Park an und hat sich dort niedergelassen.
Nach der Besetzung der Wälder durch bewaffnete Gruppen nahm die Wilderei zu, auch auf Gorillas und andere wichtige Arten. Auseinandersetzungen zwischen lokalen Milizen und der ADF/NALU sowie Militärpräsenz in Gebieten mit hoher Gorilladichte fragmentieren den Wald, behindern die Wanderungen der Gorillas und deren Zugang zu wichtigen Ressourcen. Die Patrouillen der Wildhüter und der Gemeinden sind im Visier der Wilderer und ihre Aktivitäten werden massiv behindert. Auch die Zerstörung der Umwelt und der natürlichen Ressourcen wird durch die bewaffneten Konflikte verstärkt.
Von Mai bis Oktober 2025 nahm die Jagd auf Gorillas und andere Tiere zu (siehe auch Gorilla-Journal 70). Die Bedrohung durch Bejagung und Handel mit Jungtieren sowie der Abbau von Mineralien steigt weiter und der Park ist in großer Gefahr. Die lokale Organisation CLUND hat deshalb Alarm geschlagen und bittet dringend um ein Eingreifen internationaler Kräfte, um den Park zu retten.
Papy Mahamudi Kabaya Eustache
