Wilderei in der Maiko-Tayna-Landschaft

Kategorien: Ausgabe 70, Gefahren, D. R. Kongo, Maiko, Tayna, Grauergorillas

Im Maiko-Nationalpark gewildertes Okapi (© Dorfchef von Magwada)

Wilderei bleibt ein akutes Problem in Naturschutzgebieten der Demokratischen Republik Kongo und bedroht das Überleben geschützter Arten. Die Biodiversität des Landes ist eine der reichsten unseres Planeten: Bonobos, Grauer- und Berggorillas, Waldelefanten, Okapis - viele dieser Arten sind einzigartig und gefährdet. Intakte Ökosysteme sind die lebenswichtige Grundlage für die Bevölkerung, doch die Konflikte zwischen Mensch und Wildtier bedrohen den Artenschutz sowie die UN-Vision 2050 für die biologische Vielfalt, in der die Menschheit "in Harmonie mit der Natur lebt". Laut dem ICCN wurden 2011 rund 500 Elefanten gewildert.

Die Maiko-Tayna-Landschaft besteht aus primärem Regenwald und beherbergt viele gefährdete Tierarten. Die Verbindungskorridore zwischen dem Maiko-Nationalpark und den Schutzgebieten Tayna und Usala sind lebenswichtig - für Natur und Mensch. Ressourcenkonflikte führen jedoch zur Ausbeutung des Parks durch die Bevölkerung: Abholzung, Wilderei und illegale Landwirtschaft sind die Folgen. Insbesondere das Zentrum des Maiko-Nationalparks sowie die Korridore zu den Reservaten sind unzureichend überwacht.

Fälle von Wilderei seit 2023

  • 2023: ein Elefant in Maiko-Nord getötet durch Soldaten der kongolesischen Armee (FARDC); Fall vor Gericht in Butembo,
  • 2024: ein Elefantenbulle und ein Okapi in Balobe getötet durch FARDC,
  • Oktober 2024: ein Gorilla in Burondo getötet,
  • Dezember 2024: ein Okapi in Magwada durch Wilderer getötet,
  • Januar 2025: 2 Elefanten in der Nähe von Mandaye und Kamanya getötet.

Um den Mensch-Wildtier-Konflikten wirksam zu begegnen, ist eine stärkere Einbindung der lokalen Gemeinschaften unerlässlich. Schutzmaßnahmen müssen die kulturellen und sozialen Gegebenheiten berücksichtigen und in enger Zusammenarbeit mit der Parkverwaltung entwickelt werden. Nur so lässt sich gegenseitiges Vertrauen aufbauen und nachhaltiger Naturschutz gewährleisten.

Zudem ist die Einführung wirksamer Mechanismen zur Vermeidung und die Mediation von Konflikten erforderlich. Professionelle Vermittlungsverfahren könnten dazu beitragen, Spannungen zu entschärfen und Eskalationen zu vermeiden.

Ein weiterer wichtiger Schritt ist die Förderung einer nachhaltigen Forstwirtschaft, die ökologische Stabilität mit den sozioökonomischen Bedürfnissen der Bevölkerung in Einklang bringt. Gleichzeitig müssen dringend Anti-Wilderei-Programme aufgebaut werden.

Schließlich braucht es eine feste Partnerschaft zwischen der Parkverwaltung und lokalen Initiativen wie CLUND oder FLOWADE, um Ressourcen zu bündeln und gemeinsam gegen die Bedrohung der Biodiversität vorzugehen. Bildungsprogramme für die Bevölkerung und Entwicklungsprojekte, die den betroffenen Gemeinden schnell sichtbare Verbesserungen bringen - insbesondere für jene, die durch die Schaffung des Parks enteignet wurden -, müssen auf den Weg gebracht werden.

Die besorgniserregende Wilderei im Maiko-Nationalpark hat mehrere Ursachen, etwa die schwierige Sicherheitslage, die fehlende Kontrolle großer Teile des Parks und die Tatsache, dass viele Gemeinden die Notwendigkeit für Naturschutz nicht einsehen. Es ist viel zu tun, und der Park braucht mehr Unterstützung.

Papy Mahamudi Kabaya Eustache und Claude Sikubwabo Kiyengo