Zahl der Virunga-Gorillas wieder stark gestiegen!

Kategorien: Ausgabe 56, Erfolge, Gorillazahlen, Bestandsaufnahme, D. R. Kongo, Ruanda, Uganda, Mikeno-Sektor, Mgahinga, Vulkan-Nationalpark, Berggorillas

Blick aus dem Vulkan-Nationalpark ins Umfeld des Virunga-Schutzgebiets (© Karin Linke)

Bestandsentwicklung bei den Virunga-Gorillas mit den Daten der Bestandsaufnahmen (© Angela Meder)

In den Jahren 2015-2016 fand die letzte Zählung der Gorillas auf den Virungas statt - und wie bei den letzten Bestandsaufnahmen war das Ergebnis wieder sehr erfreulich. Mindestens 604 Berggorillas leben in diesem Gebiet, das sind 124 mehr als bei der letzten Zählung. Damit hat sich der Bestand in den letzten drei Jahrzehnten mehr als verdoppelt.

Wenn man die Zahl der Virunga-Gorillas und der Bwindi-Gorillas zusammenzählt, die beide zu den Berggorillas gehören, gibt es nun über 1000 Tiere - eine der seltenen Erfolgsgeschichten im Naturschutz, obwohl die Wildtiere in der Demokratischen Republik Kongo noch sehr gefährdet sind. Martha Robbins, Max-Planck-Institut für evolutionäre Anthropologie in Leipzig: "Dieser Anstieg ist ein Beispiel für die engagierten Bemühungen der Regierungen von Ruanda, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo - und dabei insbesondere auch für die harte Arbeit des Parkpersonals vor Ort. Der Anstieg zeigt auch, dass aufwändige Schutzbemühungen, einschließlich Tourismus, Veterinärarbeit und Gemeinschaftsprojekten, tatsächlich einen positiven Einfluss auf das Überleben unserer nächsten lebenden Verwandten haben können."

Die Bestandsaufnahme war ein Gemeinschaftsprojekt der Naturschutzbehörden der Länder, in denen Berggorillas leben, mehrerer nicht staatlicher Naturschutzorganisationen sowie des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie. Auf der Suche nach Spuren und Nestern von Gorillas durchstreiften Feldforschungsteams 440 km² und legten dabei mehr als 2000 km zurück. Die DNA-Analysen von etwa 1100 Kotproben dauerten mehr als 18 Monate. Den aktuellen Zahlen zufolge hat die Berggorilla-Population über einen Zeitraum von 6 Jahren hinweg um 26% zugenommen, was einer jährlichen Wachstumsrate von 3,8% entspricht. Diesen Anstieg führen die Forscher teilweise auf verbesserte Methoden zurück, die beim aktuellen Zensus angewendet wurden, aber auch auf ein tatsächliches Populationswachstum. Die nun registrierten 604 Gorillas gehörten 41 verschiedenen Gruppen an. Bei 14 Tieren handelte es sich um einzelne Silberrückenmänner.

Zusammenfassung einer Pressemitteilung des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie