Zustand des Maiko-Nationalparks

Kategorien: Ausgabe 43, Gefahren, Abbau von Bodenschätzen, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Maiko, Grauergorillas, Gorilla Journal

Camp von Minenarbeitern an der Grenze des Parks

Camp von Minenarbeitern an der Grenze des Parks (© Paulin Wilondja-As-Ngobobo)

Der Zustand des Maiko-Nationalparks ist nach wie vor besorgniserregend, da der Druck auf seine natürlichen Ressourcen nicht abnimmt. Eine der großen Bedrohungen für Tiere und Pflanzen ist der Abbau von Bodenschätzen im Inneren des Parks. Aktuell wird in 20 Minen gearbeitet. 14 liegen im nördlichen Teil des Parks und dienen der Gewinnung von Gold oder Platin; 8 Minen, in denen Gold abgebaut wird, befinden sich im Zentrum. 5 Minen liegen im südlichen Sektor, dort werden Gold oder Diamanten gewonnen. Die Minen befinden sich im Besitz von lokalen Chefs und bewaffneten Banden.

Damit der Park wieder wirksam geschützt werden kann, haben wir sowohl mit der Bevölkerung als auch mit Politikern, Behörden und Militärs intensive Gespräche geführt. Diese haben folgende Ziele:

  • Verständnis wecken für den Schutz der Tiere und Pflanzen des Parks,

  • die Zusammenarbeit zwischen Parkverwaltung und den Gemeinden verbessern,

  • Lösungen für die Probleme beim Schutz der Artenvielfalt des Parks zu finden,

  • Lobbyarbeit bei den Entscheidungsträgern auf nationaler und Provinz-Ebene für Unterstützung beim Schutz des Parks,

  • Entwicklung einer neuen Dynamik in der Verwaltung des Maiko-Nationalparks, die die Bedürfnisse einer nachhaltigen Entwicklung einbezieht.

Außerdem hat die Parkleitung in Zusammenarbeit mit der Umweltbehörde, lokalen Behörden und Gemeinden die Kampagne "SOS Maiko" ins Leben gerufen. Mit dieser Kampagne soll der wirksame Schutz des Nationalparks wiederhergestellt werden – durch verstärkte Patrouillen und durch Lobbyarbeit. Eine Kommission von Vertretern des Parks, der Umweltbehörden, der Gemeinden, der Armee und der lokalen Verwaltung besuchen die Minen und die Dörfer in der Umgebung, um die illegalen Personen im Park davon zu überzeugen, diesen freiwillig zu verlassen. Dafür wurde ihnen ein Ultimatum gesetzt.

Paulin Wilondja-As-Ngobobo