Schutz gegen Covid-19 in Bwindi

Kategorien: Ausgabe 61, Krankheiten, Mensch & Gorilla, Uganda, Bwindi, Berggorillas

Gruppenbild mit Gladys Kalema-Zikusoka im Gorilla Conservation Café, Entebbe (© Challenges Group)

Die ugandische Organisation Conservation Through Public Health (CTPH) wurde 2003 gegründet, um die Übertragung von Krankheiten zwischen Mensch und Tier zu verhindern. Damals waren zwei Gorillafamilien an Krätze erkrankt, die auf Menschen in der Umgebung des Parks mit unzureichender medizinischer Versorgung zurückgeführt wurde. Es war klar: Die Verbesserung der Gesundheit der Menschen im gemeinsamen Lebensraum kommt auch den Gorillas zugute.

CTPH verfolgt drei Ziele: Gesundheit und Erhaltung der Wildtiere, Gesundheit der Gemeinden und alternative Verdienstmöglichkeiten. Zu diesem Zweck bildeten wir Teams, die Gemeinden über die Bedeutung der Gorillas und die Ausbreitung zoonotischer Krankheiten aufklären. Sie helfen bei Hygienemaßnahmen und sanitären Einrichtungen, melden Verdachtsfälle ansteckender Krankheiten an Gesundheitszentren, beraten bei der Familienplanung, bei Ernährung und nachhaltiger Landwirtschaft und schulen Gorilla Guardians im Umgang mit Konflikten zwischen Gorillas und Bauern sowie mit Touristen.

Diese Strukturen halfen CTPH nun, die Ausbreitung von Covid-19 auf die Gorillas und die lokalen Gemeinden zu verhindern. Zusammen mit mehreren Partnern versorgte CTPH 270 Gesundheitsteams und 119 Gorilla Guardians mit Masken und Hygienematerial und schulte sie, wie man Ansteckung von Menschen und zwischen Menschen und Gorillas verhindern kann. Die Pandemie führte zwar zur Einstellung des Primatentourismus in Uganda, doch muss das Parkpersonal täglich die Gorillas aufsuchen, um sicherzustellen, dass sie gesund und sicher sind.

Mit der Einstellung des Tourismus haben viele Menschen ihre Lebensgrundlage verloren, was sie zurück in den Bwindi-Wald treibt. Im Juni führte dies zum Tod des Silberrückens Rafiki der Nkuringo-Familie, als er einem Wilderer begegnete, der für Ducker ausgelegte Schlingen kontrollierte. CTPH unterstützt Viehhaltungsprojekte in Gemeinden, um die Bevölkerung vom Wildern im Park abzuhalten.

2016 gründete CTPH darüber hinaus die Firma Gorilla Conservation Coffee, um den Bauern einen Markt und stabile Preise für guten Kaffee zu bieten. So müssen sie nicht mehr im Park Nahrung und Brennholz für ihre Familien suchen. Eine Spende aus jeder verkauften Kaffeepackung unterstützt Bildungsprogramme zu Gesundheit und Naturschutz. Da die Kunden während Covid-19 nicht als Touristen nach Uganda reisen können, wird der Kaffee nun in Großbritannien verkauft, wo die Menschen Gorillas unterstützen können, ohne sie zu besuchen.

CTPH startete zudem ein neues Soforthilfeprogramm zur Ernährungssicherheit. Gefährdete Gemeinden erhalten schnellwachsende Setzlinge von Nutzpflanzen, um den Hunger zu bekämpfen, der durch die Pandemie und das Ausbleiben der Touristen entstand. Das fördert die Rückkehr zu nachhaltigen Anbaumethoden, die die Bedürfnisse lokaler Gemeinschaften erfüllen und die Abhängigkeit vom Tourismus reduzieren.

Gladys Kalema-Zikusoka