Der Itombwe-Wald ist jetzt besser geschützt

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Vegetation des Itombwe-Massivs mit dem Umriss des Itombwe-Reservats (© WCS)

Durch einen Erlass der Provinz Südkivu, Demokratische Republik Kongo, wurden nun die Grenzen des Itombwe-Reservats formell festgeschrieben. Das ist ein entscheidender Schritt zum wirksamen Schutz dieses wichtigen Gebiets. Itombwe gehört zu den artenreichsten Gebieten des Ostafrikanischen Grabens; mehrere Arten kommen nur dort vor, außerdem gibt es eine wichtige Grauergorilla-Population (Gorilla beringei graueri) - sie zu schützen war auch der Grund für die Bemühungen, das Gebiet unter Schutz zu stellen.

Im Itombwe-Massiv wurden bis heute 756 Landwirbeltierarten und 1036 Pflanzenarten dokumentiert. Da die Region aber noch nicht oft von Wissenschaftlern besucht wurde, ist es wahrscheinlich, dass noch viel mehr Arten dort gefunden werden können. Einige Arten kommen nur in Itombwe vor, etwa der Itombwe-Goldfrosch (Chrysobatrachus cupreonitens), die Itombwe- oder Prigogines Nachtschwalbe (Caprimulgus prigoginei) und Schoutedens Segler (Schoutedenapus schoutedeni). Mindestens 53 bedrohte Arten leben in Itombwe.

Das Itombwe-Reservat (Réserve Naturelle d’Itombwe) wurde bereits 2006 durch einen Minister-Erlass begründet, aber es hatte keine eindeutigen Grenzen und die lokalen Gemeinden waren nicht eingebunden. In der Zwischenzeit haben mehrere Organisationen und Institutionen Gespräche mit den Gemeinden geführt und einen gemeinschaftlichen Beschluss mit ihnen gefasst. Dabei wurde die gemeinsam akzeptierte Grenze des 5732 Quadratkilometer großen Reservats festgelegt. Der Provinzgouverneur von Südkivu, Marcellin Cishambo Ruhoya, und der Leiter der kongolesischen Nationalparkbehörde ICCN, Cosma Wilungula, unterzeichneten die Vereinbarung mit Vertretern der lokalen Gemeinden und der NGOs, die bei dem Prozess beteiligt waren.

Aus einer Pressemeldung der WCS vom 23. Juni 2016

Neu: Der Grauergorilla wurde vom IUCN in die höchste Bedrohungsstufe der Roten Liste eingeordnet - von "endangered" zu "critically endangered". Mehr dazu hier.

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