Technik zum Gorillaschutz

Kategorien: Ausgabe 48, Gefahren, Nigeria, Mbe, Cross-River-Gorillas, Gorilla Journal

Wildhüter-Training

Wildhüter-Training (© WCS)

Karte der Schutzgebiete für Cross-River-Gorillas in Nigeria

Karte der Schutzgebiete für Cross-River-Gorillas in Nigeria (© WCS)

Die Mbe-Berge sind Teil eines wichtigen Korridors, der das Afi Mountain Wildlife Sanctuary mit dem Okwangwo-Teil des Cross-River-Nationalparks verbindet. Der Mbe-Wald wird mit Unterstützung der WCS von einem Gemeinde-Naturschutzverband (Conservation Association of the Mbe Mountains, CAMM) verwaltet. Ein Team von 13 Ökoguards führt Patrouillen zur Beobachtung der Gorillas und zum Schutz vor Wilderei durch. Allerdings fehlte es den Gemeinden bisher an der technischen Ausrüstung, um das Gebiet der Mbe-Berge effektiv zu schützen.

Mit finanzieller Unterstützung verschiedener Organisationen konnte die WCS 2009 das CyberTracker-System in Mbe einführen. Das System läuft auf robusten, tragbaren GPS-fähige Computern mit der CyberTracker-Software zur Erfassung von Felddaten. Die mit diesem System gesammelten Daten können direkt auf Computer geladen und ausgewertet werden, um ein schnelles Feedback für die Planung der Patrouillen zu erhalten. Die Einführung des CyberTracker-Systems erlaubt eine systematische Datenerfassung, verbessert die Qualität der gesammelten Daten und damit die Qualität der Gorillabeobachtungen und erhöht die Motivation der Ökoguards.

Seit Einführung des Systems ist die Anzahl der Patrouillen von 343 Patrouillentagen im Jahr 2009 bei 2 Teams auf 830 Patrouillentage im Jahr 2013 bei 3 Teams gestiegen. Der Druck durch Wilderei nahm ab und die Zahl der beobachteten Menschenaffen stieg. Das Ausmaß der Wilderei in den Mbe-Bergen ist relativ gering, verglichen mit dem Afi-Schutzgebiet und dem Cross-River-Nationalpark. In Mbe kommen mehr Wildtiere vor, und seit fast 30 Jahren gibt es keine Berichte über Jagd auf Gorillas oder Schimpansen.

Dieser Erfolg beruht darauf, dass die Gemeinden das Schutzgebiet unterstützen. Die Mbe-Berge könnten ein Vorbild für andere Gemeinde-Schutzprojekte werden, denn die Anstrengungen von Regierung und Nichtregierungsorganisationen ergänzen sich hier.

Zum langfristigen Schutz der Mbe-Berge sind folgende Maßnahmen wichtig:

  • offizielle Anerkennung der Mbe-Berge als Gemeinde-Schutzgebiet,

  • Ausbildung der CAMM-Mitarbeiter und langfristige Finanzierung der Schutzmaßnahmen,

  • Erstellung eines Managementplans für Mbe,

  • Sensibilisierungsmaßnahmen und Unterstützung alternativer Verdienstmöglichkeiten in den Gemeinden,

  • Förderung des Tourismus,

  • Überarbeitung und Markierung der aktuellen Grenzen des Schutzgebiets.

Inaoyom Imong, Jonathan Eban und Celestine Mengnjo