CoCoSi für den Maiko-Nationalpark 2021

Kategorien: Ausgabe 64, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Maiko, Grauergorillas

Teilnehmer des CoCoSi für den Maiko-Nationalpark (© ICCN)

Die Aktivitäten in den Schutzgebieten der Demokratischen Republik Kongo richten sich nach einem jährlichen Betriebsplan, der von der für die Verwaltung des Schutzgebiets zuständigen Behörde formuliert und dem CoCoSi zur Prüfung und Genehmigung vorgelegt wird. Das CoCoSi trifft sich normalerweise zweimal im Jahr unter der Leitung des ICCN, um den Plan für das jeweilige Schutzgebiet zu prüfen, zu bewerten und wichtige Fragen zu diskutieren. So soll das Management verbessert und gleichzeitig die lokale Entwicklung gefördert werden.

Der Maiko-Nationalpark ist in drei Sektoren unterteilt: den Nord-, Zentral- und Südsektor. Die letzte Sitzung des CoCoSi fand vom 19. bis 20. November 2021 in Tingi Tingi im Südsektor statt. An dem Treffen nahmen insgesamt 48 Personen teil. Themen waren unter anderem: Lobbyarbeit, die Wiederherstellung der staatlichen Autorität im Maiko-Nationalpark und die Veröffentlichung eines Buchs zur Feier des 50-jährigen Bestehens des Parks.

An dem Treffen nahmen Vertreter der Parkverwaltung, Mitarbeiter von NGOs, traditionelle Chefs des Gebiets und ein Vertreter der Provinzdirektion teil. Das Treffen wurde von Jean Claude Kyungu, Leiter des Maiko-Nationalparks, initiiert und von Jackson Mutume, JGI, moderiert. Finanzielle Unterstützung hatte der Park von FFI, JGI, GO und der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe erhalten.

Nach der Eröffnungszeremonie stellten sich die Teilnehmer vor und beschrieben die Hauptziele ihrer Organisationen. Anschließend wurde der Tätigkeitsbericht für den Zeitraum von November 2020 bis November 2021 präsentiert und nach einigen Diskussionen angenommen. Der Bericht zeigte, dass die für 2021 geplanten Aktivitäten zu 45 % durchgeführt wurden. Nicht durchgeführte Aktivitäten wurden für 2022 eingeplant.

Zu den kritisch betrachteten Themen des letzten Betriebsplans gehörte das Ziel, den gesamten Park zu kontrollieren. Das wurde nicht erreicht; derzeit decken die Patrouillen im Nordsektor nur 25 % der Fläche ab, im Zentralsektor 30 % und im Südsektor 65 %. Grund dafür ist der Personalmangel - die Zahl der Mitarbeiter müsste von 108 auf mindestens 500 erhöht und Unterkünfte für sie müssten geschaffen werden.

Es gibt aber auch Erfolge: Ein Plan zur Sensibilisierung der Bevölkerung wurde erstellt und Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt für Gruppen, die den Park zerstört hatten (Jäger, Fischer, Minenarbeiter). Waffen wurden eingesammelt, die Bergbaugebiete im Park kartografiert, Fischzuchten angelegt, Mühlen und Wasserstellen gebaut und Solar-Straßenlampen in größeren Siedlungen installiert.

Ein wesentliches Thema des CoCoSi war die Sicherheit des Parks. Leider entgleitet den Behörden immer mehr die Kontrolle, da Personal fehlt und die Infrastruktur mangelhaft ist. Notwendig sind eine Aufstockung des Personals, die Wiederherstellung geschlossener Patrouillenposten sowie die Entwaffnung und Demobilisierung von Milizen, die sich im Park aufhalten.

Zu den Schwerpunkten der Aktivitäten für 2022 gehören: Patrouillen zum Schutz des Parks und zum Monitoring, Verbesserung der Sicherheit durch Patrouillen und Stärkung der Strafverfolgung, Einführung von Tourismus, Gemeindeprojekte für Naturschutz und Entwicklung, Gesundheitsversorgung und epidemiologische Überwachung der Bevölkerung. Der Betriebsplan umfasst insgesamt 73 Aktivitäten, die erhebliche finanzielle Mittel erfordern. Das CoCoSi hat diese Aktivitäten bestätigt, nun muss die Verwaltung die Kosten schätzen und die Umsetzung ermöglichen.

Claude Sikubwabo Kiyengo und Jean Claude Kyungu Kasolene
 

CoCoSi (Comité de Coordination du Site): eine Struktur, die sich mit der Planung und Koordination bei bestimmten Schutzgebieten in der Demokratischen Republik Kongo befasst

Die Aufgaben des CoCoSi

  • Planung, Koordinierung, Überwachung und Bewertung der Aktivitäten
  • Abstimmung der Aktionen und Pflege der Beziehungen zwischen den einzelnen Partnern
  • Erfahrungsaustausch mit anderen Gebieten