Bienenhaltung rings um Sarambwe

Kategorien: Ausgabe 66, D. R. Kongo, Sarambwe, Berggorillas

So sieht die traditionelle Bienenhaltung im Umfeld des Sarambwe-Reservats aus. (© Getride Kambere Nzanzu)

Die Nachfrage nach Honig ist in den Gebieten Rutshuru und Nyiragongo sowie in der Stadt Goma deutlich gestiegen; die Bienenzüchter verdienen gutes Geld mit dem Verkauf und können so sich und ihre Familien ernähren. Ein Liter Honig in guter Qualität kostet 6-7 US-Dollar. Im Durchschnitt liegt der Ertrag eines modernen Bienenstocks bei 4-7 l und der eines traditionellen bei 2-3 l Honig pro Jahr.

Um ein solches Ergebnis zu erreichen, müssen sich die Imker allerdings gut um die Bienen kümmern. Sehr wichtig ist auch, wo die Bienenstöcke stehen. Werden sie in der Nähe eines Dorfes aufgestellt, kommt es vor, dass Kinder sie mit Steinen bewerfen; es gibt Auseinandersetzungen zwischen den Dorfbewohnern und den Bienenzüchtern, weil die Bienen angeblich Menschen und Nutztiere stechen. Mitunter werden die Bienen sogar vertrieben: durch Pflanzen, die Bienen nicht mögen, oder Parasiten, die in die Bienenstöcke gebracht werden.

Dank einer Spende der Wilhelma, des Zoologisch-Botanischen Gartens Stuttgart, konnten wir ein Bienenprojekt im Umfeld des Sarambwe-Reservats finanzieren. Dabei wurden 30 moderne und 30 traditionelle Bienenstöcke hergestellt und in Sarambwe und Kisharu auf zwei Gruppen von Bienenzüchtern sowie eine lokale Frauenvereinigung verteilt. Ziel ist es, zwischen 340 und 510 l Honig im Jahr zu produzieren. Für 5 l Honig werden lokal 30 US-Dollar bezahlt; dies entspricht einer Einnahme von 2040 bis 3060 Dollar im Jahr, wenn der gesamte Honig verkauft wird.

Dieses Projekt soll die Zusammenarbeit zwischen der Bevölkerung und dem Reservat fördern. Wir hoffen, dass uns die Menschen im Umfeld noch stärker helfen, illegale Eingriffe zu verfolgen.

Ein besonders wichtiger Aspekt unseres Projekts ist jedoch, Wilderer davon zu überzeugen, die Jagd und das Fallenstellen im Reservat aufzugeben. Bei Versammlungen mit Unterstützung der Gemeinde-Ältesten wurde ihnen vorgeschlagen, dass sie ihr Arbeitswerkzeug - Lanzen, Bogen, Draht für die Schlingen - abgeben und im Gegenzug am Imkereiprojekt beteiligt werden. Die Gespräche verliefen sehr vielversprechend. Da die Aufteilung der 60 Bienenstöcke auf die beiden Gruppen und einen lokalen Verein bereits feststehen, werden dafür allerdings zusätzliche Mittel benötigt. Wir hoffen auf weitere Spenden; die Tierwelt des Reservats würde sehr davon profitieren!

Claude Sikubwabo Kiyengo