20 Jahre Berggorilla & Regenwald Direkhilfe

Kategorien: Ausgabe 28, Geschichte, Uganda, Berggorillas, Gorilla Journal

Die B&RD-Gründungsmitglieder Manfred Hartwig, Rolf Brunner und Paul-Hermann Bürgel, haben 1984 beschlossen für den Schutz der bedrohten Berggorillas aktiv zu werden.

Die B&RD-Gründungsmitglieder Manfred Hartwig, Rolf Brunner und Paul-Hermann Bürgel, haben 1984 beschlossen für den Schutz der bedrohten Berggorillas aktiv zu werden. (© Angela Meder)

Im Jahr 1983 durchquerte Paul-Hermann Bürgel - ein großer Tierfreund - in seinem Urlaub Afrika von Norden nach Süden. In Ruanda traf er einen Mitarbeiter von Dian Fossey, der ihm von Problemen mit dem Gorillaschutz erzählte. Damals war der Schutz der Berggorillas noch nicht gesichert und nur wenige Organisationen setzten sich für die Tiere ein. P.-H. Bürgel versprach, Hilfe zu bringen, wenn er wieder in Deutschland sei.

Dabei stieß er auf Probleme. Bernhard Grzimek hörte zwar zu, erzählte aber auch, wo seine Organisation, die Zoologische Gesellschaft Frankfurt, schon überall eigene Projekte hätte. Daraufhin beschloss P.-H. Bürgel, selbst aktiv zu werden. Er war ein Gegner des typischen "Vereins" und wollte nur eine Initiative gründen. So war aber in Deutschland kein Geld und keine Unterstützung zu bekommen.

Also musste nun doch ein Verein gegründet werden. P.-H. Bürgel sprach Freunde an und diese Freunde hatten wieder Freunde. Schließlich trafen sich am 2. Juni 1984 7 Leute in Voerde am Niederrhein im Wohnzimmer von Hartmut Golomb zur Gründungsversammlung der Berggorilla Patenschaft. Dabei waren P.-H. Bürgel, Manfred Hartwig, Rolf Brunner, Hartmut Golomb, Gabriela Ernst, Adelheid Kuningas und Claudia Wallraven. Der Sitz des Vereins war das Schloss in Burgpreppach (Oberfranken), in dem P.-H. Bürgel einen Flügel bewohnte. Er wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Nun begann der lange Weg durch die Institutionen: Notar, Bankkonten anlegen usw.

In Ruanda knüpften wir Kontakte zum WWF Belgien und zum Mountain Gorilla Project/Projet Gorille de Montagne. Es entstanden auch ersten Kontakte zur GTZ, die im Kahuzi-Biega-Nationalpark arbeitete.

Wir versuchten, die Berggorillas und ihre Bedrohung in Deutschland bekannter zu machen. Wir sammelten und kauften bei Militariahändlern die ersten gebrauchten Ausrüstungsgegenstände und fuhren sie selbst nach Brüssel zum dortigen WWF. Alles fand noch in sehr kleinem Rahmen statt.

Nachdem P.-H. Bürgel sich aus dem Verein zurückgezogen hatte, wurde der Sitz nach Mülheim verlegt und der Name in Berggorilla & Regenwald Direkthilfe geändert. Der Grund war die internationalen Tätigkeit des Vereins; "Patenschaft" ist schlecht ins Englische und Französische zu übersetzen. Außerdem sollte im Namen dargestellt werden, dass die Gorillas ohne ihre Wälder nicht überleben können und dass wir ohne einen großen Verwaltungsapparat helfen.


Rolf Brunner