Mitgliedertreffen 2022 in Hannover

Kategorien: Ausgabe 65, Verein

Gruppenaufnahme bei der Führung im Zoo (© Manfred Hartwig)

Winnie Eckardt berichtet per Zoom über ihre Arbeit beim Dian Fossey Gorilla Fund (© Angela Meder)

Abendessen im Hoflokal (© Angela Meder)

Endlich ein Wiedersehen mit vollem Programm! 51 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren zu unserem Treffen angereist.

Angela Meder vom Vorstand informierte kurz über die beunruhigende Krisenlage im Ostkongo und anschließend aus unseren Projekten bei östlichen und westlichen Gorillas. In den letzten Jahren gewinnen Unternehmenskooperationen für unseren Verein an Bedeutung. So entstand auch die Zusammenarbeit mit der Deutschen Postcode-Lotterie, wie Vorstandsmitglied Burkhard Bröcker ausführte. Damit konnten regionale Projekte im Umfeld des Maiko-Nationalparks finanziert werden. Erfreulich ist der leicht ansteigende Trend bei den Mitgliederzahlen.

Drei Forscherinnen präsentierten Spannendes aus ihren Arbeitsbereichen. Veronika Städele, heute beim Deutschen Primatenzentrum in Göttingen und früher beim Max Planck Institut (MPI) für evolutionäre Anthropologie in Leipzig, referierte über Analysen von Y-chromosomaler DNS bei freilebenden Gorillas. Daraus lassen sich Rückschlüsse auf die Diversität und die evolutionäre Geschichte der Populationen ziehen.

Winnie Eckardt, seit 2004 Primatologin beim Dian Fossey Gorilla Fund (DFGF), war über Video aus Ruanda zugeschaltet. In ihrer Dissertation hatte sie den Einfluss unterschiedlich langer Betreuungszeiten auf die Entwicklung der Jungtiere untersucht. Während der Covid-19-Pandemie, so erfuhren die Mitglieder, waren die Kontakte zwischen Gorillas und Forschern beim DFGF zeitlich reduziert worden.

Anne-Céline Granjon, früher ebenfalls Mitarbeiterin beim MPI, war dabei, als die erfreuliche Zunahme der Berggorillas ermittelt wurde. Über 100 Menschen in internationalen Teams hatten 2015 über 3 Monate Kotproben aus den Schlafnestern der Gorillas entnommen, anschließend wurden die Proben von der Forscherin untersucht. 2016 wurde ein zweiter Survey durchgeführt.

Zum gemeinsamen Abendessen traf man sich im "Hoflokal" auf dem Zoogelände. Bis spät in die Nacht ging der Gesprächsstoff nicht aus. Zeitgleich gab es im Zoo Kleinkunst und Hiphop. Ungewohnte Klänge im Zoo, für Tiere und Besucher.

Am Sonntag ging's zu den Tieren: Klaus Meyer, über 45 Jahre Tierpfleger in Hannover, und Kurator Fabian Krause schilderten, wie das Arbeiten mit den Gorillas abläuft, eine Erfolgsgeschichte der Gorillafamilie im Zoo Hannover.

Marieberthe Hoffmann-Falk