Handys sammeln für Berggorillas

Kategorien: Ausgabe 44, Handys, Schulen, Gorilla Journal, Aktionen

Anne, Janne und Nele vor einem von ihnen gestalteten Poster

Anne, Janne und Nele vor einem von ihnen gestalteten Poster (© Wilhelma)

Vor knapp drei Jahren, im Herbst 2009, hat der Stuttgarter zoologisch-botanische Garten Wilhelma ein Handyprojekt zugunsten der Berggorillas gestartet und dafür im Menschenaffenhaus eine Sammelbox für ausrangierte Mobiltelefone aufgebaut. Auch über den Zusammenhang zwischen Lebensraumzerstörung und Coltan-Abbau für Mobiltelefone wurde informiert. Was langsam begann, hat sich mittlerweile zu einem Selbstläufer entwickelt.

Anfangs wurden nach jeder Führung im Affenhaus Gorilla-Postkarten mit Infos über das Projekt verteilt, und schon bald schickten die erste Schulklassen und Firmen Pakete voller Handys ein. Bei der Firma Bosch in Stuttgart-Feuerbach wurden an den Werktoren Sammelboxen aufgestellt.


Nach nur 6 Monaten hatte die Initiative so an Schwung gewonnen, dass im Menschenaffenhaus und am Zooeingang die Handys gleich tütenweise abgegeben wurden und das Projekt eine Anerkennung durch den Stuttgarter Umweltpreis erhielt.

Inzwischen werden allerorts Mobiltelefone dem Wilhelma-Recyclingprojekt zugeführt: In Rastatt, wo FÖJler das vom Arbeitskreis Klima und Energie initiierte Sammelprojekt betreuen, erwartet man in nächster Zeit die Abgabe des 1000. Gerätes! Die Firma Reiseland in der Stuttgarter Innenstadt hat ein ganzes Schaufenster zur Thematik Gorillas und Handys dekoriert und nimmt Altgeräte entgegen. Sich für die Berggorillas einzusetzen, mobilisiert vielerlei Kräfte: Die Grundschülerinnen Anne, Nele und Janne aus Tübingen haben gar vor der ganzen Schulversammlung einen Vortrag darüber gehalten, was Handys mit Gorillas zu tun haben.

Oft erfahren wir von diesen Initiativen erst, wenn sich die Sammler bei uns melden, um eine Portomarke für den Versand der Pakete an die Recyclingfirma zugeschickt zu bekommen. Die Wirkung der vielen Sammelinitiativen aber sehen wir jedes Mal, wenn der Erlös aus dem Recycling an die B&RD überwiesen wird. Bis Anfang 2012 hat das Projekt bereits über 12 000 Euro erbracht! Geld, das unter anderem in die Ausrüstung von Wildhütern investiert wurde, und ein Erfolg, der zeigt, dass es lohnt, sich zu engagieren. Im neuen Menschenaffenhaus der Wilhelma wird daher schon der Platz für die Sammelbox geplant – ein Ende des Projekts ist nicht in Sicht.

Stefanie Reska