Gemeindeprojekte im Umfeld von Maiko

Kategorien: Ausgabe 66, Erfolge, D. R. Kongo, Maiko, Grauergorillas

Ein Schild bei der Reismühle weist darauf hin, dass sie von uns gespendet wurde. (© ICCN)

Die Bevölkerung im Ostkongo hat mit vielen Problemen zu kämpfen, auch im Umfeld des Maiko-Nationalparks. Sauberes Trinkwasser ist eines dieser Probleme; das Flusswasser, das die Menschen üblicherweise trinken, ist oft verschmutzt und mit Krankheitserregern verseucht. Daher schlug der Parkchef Jean Claude Kyungu den Ausbau von Trinkwasserquellen vor, als wir ihn um Vorschläge für Gemeindeprojekte baten. Durch eine Spende der Deutschen Postcode-Lotterie erhielten wir 2022 die Möglichkeit, mehrere Projekte zu finanzieren.

Das Ziel unserer Unterstützung war die wirtschaftliche Stärkung der Menschen im Parkumfeld und die Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse. Außerdem sollte damit die Verständigung zwischen den Gemeinden und den Mitarbeitern des Maiko-Nationalparks verbessert werden. Rund 24 600 Personen in 10 Gemeinden sollten von diesen Maßnahmen profitieren, außerdem noch all jene, die die Produkte aus den Projekten erwarben.

Im Lauf des Jahres 2022 wurden in Zusammenarbeit mit lokalen Organisationen zahlreiche Fischteiche angelegt; in den Gemeinden Uyugu und Tingi-Tingi wurden Trinkwasserquellen gefasst und zugänglich gemacht; eine Organisation im Nordsektor des Parks erhielt Mühlen, mit denen sie Getreide und Ölfrüchte aus lokaler Produktion verarbeiten konnte. Dadurch wird nicht nur die Ernährung der Menschen verbessert, sondern sie erhalten auch die Möglichkeit, durch Verkauf ihrer Produkte Geld zu verdienen; das gilt genauso für die Betreiber der Fischteiche.

Als Partnerorganisation für die Fischteiche wurde die katholische Kirche gewonnen. 800 ihrer Mitglieder erhielten Jungfische, die sie in Teichen aussetzten und regelmäßig pflegten. Diese Fische (schätzungsweise 50 000) wurden günstig in den umliegenden Orten verkauft, sobald sie ihre volle Größe erreicht hatten. Rund 10 000 Bewohner von Osso, Uyugu und Obasa werteten ihre Mahlzeiten mit diesen Fischen auf - sogar Personen, die kein Geld hatten, erhielten Fische aus den Teichen. Es gab aber auch Probleme: fehlende Transportmöglichkeiten, Besiedlung von Flüssen durch Zuchtfische in der Regenzeit und Diebstahl.

Mit den Getreidemühlen wurden Maniok- und Maismehl produziert (allein 200 kg Maniokmehl), 120 kg Reis wurde geschält und mit der Ölmühle wurden 240 l Palmöl erzeugt. Betrieben wurden die Maschinen von der ökologischen Frauenvereinigung in Manguredjipa.

Die Bauarbeiten für die beiden Trinkwasserquellen sind abgeschlossen. Eine kleinere Quelle sollte zusätzlich ausgebaut werden, dort mussten die Arbeiten jedoch beim Einsetzen der Regenzeit unterbrochen werden. Im Januar 2023 wurden sie wieder aufgenommen. Die Gemeinden sind sehr dankbar, dass sie nicht mehr auf das Flusswasser angewiesen sind. Die Spende, die diese Projekte ermöglicht hat, ist für die Gemeinden von unschätzbarem Wert.

Jean Claude Kyungu und Franck Muhindo-Malikewa