Club des Amis des Gorilles

Kategorien: Ausgabe 44, Schutzmaßnahmen, Kamerun, Westliche Gorillas, Gorilla Journal

Bethan Morgen (ganz links) bei einem Treffen der lokalen Chefs zum Ebo-Nationalpark

Bethan Morgen (ganz links) bei einem Treffen der lokalen Chefs zum Ebo-Nationalpark (© ZSSD/Abwe Abwe)

Im Ebo Forest Research Project arbeiten wir seit 2005 mit den lokalen Gemeinden, um die Ebo-Gorillas zu erforschen und zu schützen. Zu Beginn lehnten uns viele ab, aber mittlerweile arbeiten die Dörfer mit uns zusammen.

Im Nordwesten des Ebo-Walds lebt eine kleine Gorillapopulation. Wir schätzen, dass es sich um 15–25 Tiere handelt. Sie besiedeln ein 25 km2 großen Gebiet, das nur 5 km von zwei Dörfern entfernt ist und zum Teil außerhalb der Grenzen des geplanten Ebo Forest National Park liegt.

Seit 2010 suchten wir nach Wegen, die traditionellen Eliten in unser Schutzprogramm einzubinden. Im Juni 2011 luden wir deshalb 23 lokale Würdenträger zu einem dreitägigen Workshop ein. Dabei wurde deutlich, dass sie sich ihres reichen biologischen Erbes bewusst sind und es erhalten wollen. Sie versprachen,

  • die Einrichtung des Ebo-Nationalparks zu unterstützen,

  • Wilderei und Bushmeat-Handel in ihren Dörfern zu bekämpfen,

  • eine Liste von Schusswaffen und ihren Eigentümern für die Behörden zu erstellen,

  • alle Primaten als absolut geschützte Arten zu behandeln.

Auf Bitte der lokalen Machthaber fanden Aufklärungsveranstaltungen für die umliegenden Dörfer statt. Rund 1000 Personen nahmen daran teil. Dabei wurden auch die durch die Berggorilla & Regenwald Direkthilfe finanzierten Gorillaschutz-Poster verteilt. Die Gemeinden fordern nun, dass der Ebo-Wald umgehend zum Nationalpark erklärt wird.

Die Dorf-Chefs regten zudem Initiativen zur Schaffung alternativer Einkommens- und Proteinquellen an. In den Kommunen stellt Wilderei häufig die einzige Einkommensquelle dar. In zwei Dörfern unterstützten wir deshalb die Einführung der Geflügel- und Schweinehaltung und des Kakao-Anbaus. Nicht alles war erfolgreich, aber es zeigte sich, dass oft schon kleine Projekte den Alltag in den Dörfern verbessern können.

Eine neue Strategie wollen wir mit den Clubs des Amis des Gorilles verfolgen. Unser Ziel ist es, durch den gezielten Schutz von Flaggschiff-Arten wie Gorillas, Schimpansen, Drills und Preuss-Stummelaffen die gesamte Artenvielfalt des Waldes zu erhalten. Gemeinsam mit uns werden Clubmitglieder die Voraussetzungen für einen wirksamen Schutz erarbeiten. Bei regelmäßigen Kontrollgängen sollen sie helfen, Gorillaspuren zu dokumentieren und GPS-Daten zu sammeln, mit denen sich die Bewegungen der Gorillas und menschliche Störungen abbilden lassen. Mit Hilfe dieser Karte können dann sensible Gebiete zu Jagdverbotszonen erklärt werden. Wir messen der Initiative große Bedeutung bei, da der Ebo-Wald nicht durch Wildhüter geschützt wird.

Künftig möchten wir die Menschen emotional erreichen, sie sollen stolz auf ihre Gorillas sein. Dazu ist z. B. der Gorilla Cup – ein jährliches Fußballturnier – zwischen den Dörfern geplant.

Eine gute Nachricht zum Schluss: Die Ebo-Gorillas sollen in den „Conservation Action Plan for Cross River Gorillas“ eingeschlossen werden, an dem derzeit gearbeitet wird. Wir hoffen, dass dies dazu beiträgt, das nationale und internationale Interesse für den Ebo-Wald zu erhöhen.

Ekwoge Enang Abwe und Bethan Morgan