Reines Wasser für Wildhüter

Kategorien: Ausgabe 52, Schutzmaßnahmen, Nigeria, Cross-River-Nationalpark, Cross-River-Gorillas, Gorilla Journal

Ein Besuch der Tengwood Organization in der Okwangwo-Wildhüterstation zur Planung der Wasserversorgung (© Tengwood Organization)

Wildhüter spielen eine wesentliche Rolle beim Schutz bedrohter Arten. Ihre Arbeit ist körperlich anstrengend und erfordert lange Wanderungen in schwierigem Gelände. Eine Versorgung mit sauberem Wasser ist dabei entscheidend für die Gesundheit der Wildhüter.

Im Cross-River-Gebiet führt die Tengwood-Organisation das Projekt "Sauberes Wasser für den Artenschutz" durch. Verwendet werden Wasserreinigungsgeräte der Schweizer Organisation Aqua-Pura, die mit UV-C-Licht arbeiten. Dieses tötet Bakterien, Viren und andere Mikroorganismen ohne Chemikalien und ohne die Mineralien aus dem Wasser zu entfernen. Die Geräte können mit Strom aus einem Solarpanel betrieben werden. Es gibt zwei Gerätetypen: ein kleines, handliches Gerät, das Wasser in einer 1,5-l-PET-Flasche reinigen kann, und ein zweites für größere Wassermengen, die zusätzlich gefiltert werden. Die Eignung dieser Wasserreinigungsgeräte wird in zwei Schutzgebieten getestet.

Im Afi-Wildreservat kam es im Juli 2012 zu einer Serie von Erdrutschen, die die Wasserquellen mehrerer Gemeinden verschütteten oder verschmutzten. Bis heute ist das Wasser einiger Quellen nicht mehr trinkbar. Auch die Wasserversorgung der Wildhüterstation in der Nähe des Berges Afi ist davon betroffen. Im Rahmen des Wasserprojekts wurde das Wasser des verschmutzten Stroms auf Escherichia-coli-Bakterien geprüft - ein ausgezeichneter Indikator für die Wasserqualität. Der E.-coli-Gehalt lag über den Werten für trinkbares Wasser. Im März 2016 wurden die Wildhüter und WCS-Angestellten in der Verwendung der Wasserreinigungsgeräte geschult und ein System wird in den nächsten drei Monaten auf seine Eignung für den Einsatz bei Wildhüter-Patrouillen getestet.

Im Cross-River-Nationalpark ist die Wasserversorgung der Okwangwo-Wildhüterstation und der anliegenden Butatong-Dörfer durch Erdrutsche und Rodung der Wälder für die Landwirtschaft sehr prekär. Es gibt nicht mehr genügend Wasser für alle. Damit wir die Wildhüter und die Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser versorgen können, werden wir in der Wildhüterstation ein Bohrloch anlegen und das Wasser durch unsere "Waterflow"-Anlage reinigen. Dies wird die Beziehungen zwischen den Wildhütern und den Dorfbewohner verbessern. Außerdem werden wir die Dorfbewohner über die Wichtigkeit von sauberem Trinkwasser sowie von Natur-, Umwelt- und Artenschutz informieren. Wir sind überzeugt, dass der Natur-, Umwelt- und Artenschutz durch Einbindung der Bevölkerung nachhaltig gefördert werden kann.

Kathy L. Wood und Bruno Tenger