Itombwe-Update

Kategorien: Ausgabe 63, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Itombwe, Grauergorillas

Patrouillen in der ersten Hälfte 2021 (© ICCN RNI)

Das Itombwe-Naturreservat in der Demokratischen Republik Kongo besteht seit dem 20. Juni 2016 und umfasst rund 5732 km². Seine Grenze folgt größtenteils Wasserläufen, nur 5 % sind nicht natürlich definiert; davon ist die Hälfte bereits markiert. Im Zentrum des Schutzgebiets liegt eine streng geschützte Zone, umgeben von einer Pufferzone und einem Gebiet, das auf verschiedene Weise genutzt werden darf. Das gesamte Gebiet soll mit Beteiligung der Bevölkerung - auch unter Berücksichtigung der Rechte von Frauen und Indigenen - geschützt werden, damit seine biologische Vielfalt, die Ressourcen sowie seine kulturellen und sozioökonomischen Werte erhalten bleiben.

Das Reservat beschäftigt 42 Angestellte: 28, die im Freiland arbeiten (2 Konservatoren, die Leiterin und 25 Wildhüter), einen wissenschaftlichen Mitarbeiter und 13 Verwaltungskräfte. Neben dem Büro in Mwenga verfügen nur zwei der 5 Sektoren über einen Wildhüterposten: Mulambozi und Ulindi. Die anderen Sektoren, Elila, Mwana und Kiboyoka, haben weder Posten noch Personal.

In der ersten Hälfte 2021 konnten aufgrund des Mangels an Personal, Verpflegung und Ausrüstung nur 7 Patrouillen in den Sektoren Mulambozi und Ulindi durchgeführt werden, die rund 6,7 % der Gesamtfläche des Reservats abdeckten; im August und September kamen vier weitere in den Sektoren Mulambozi und Elila auf 3,5 % der Fläche hinzu. Dort finden noch immer illegale Aktivitäten statt wie die Jagd mit Hunden und Gewehren, das Aufstellen von Fallen durch Mineralienschürfer und illegaler Abbau des Zinnerzes Kassiterit.

Die Kontrolle des Itombwe-Reservats ist nach wie vor ein Problem. Eigentlich sollte ein ausgebildeter Wildhüter ein Gebiet von 15 km² kontinuierlich überwachen; die 25 Wildhüter können aber nur 375 von 5732 km² kontrollieren, also 6,5 % der Gesamtfläche des Reservats. Von der Regierung erhalten sie derzeit weder Ausrüstung noch Gesundheitsversorgung oder Patrouillenverpflegung. Von ihrem mageren Gehalt können sie und ihre Familien nicht leben. Sie sind deshalb auf weitere Unterstützung angewiesen.

Die Berggorilla & Regenwald Direkthilfe übernimmt die Miete für das Büro in Mwenga und zahlt Prämien, um den Lebensunterhalt der Wildhüter zu sichern und ihnen die Arbeit im Reservat zu ermöglichen. Die Gorilla Organization hilft ebenfalls mit Prämien und Verpflegung. Mehrere kongolesische Organisationen unterstützen Sensibilisierungsmaßnahmen, sozioökonomische Erhebungen, die Ausbildung von Gemeinde-Wildhütern, die Markierung der Reservatsgrenze und Entwicklungsprojekte.

Um den Erhalt des Reservats zu sichern, sollte die Regierung folgende Maßnahmen ergreifen:

  • Aufstockung des technischen Personals um 200 neue Beschäftigte,
  • ausreichende Bezahlung, Verpflegung und Ausrüstung der Wildhüter,
  • Unterstützung gewinnen für Gehaltsaufstockung, Verpflegung und Ausrüstung,
  • Einsatz der mehr als 120 Gemeinde-Wildhüter,
  • Einrichtung von Wildhüterposten in den übrigen Sektoren,
  • Fertigstellung der Grenzmarkierungen.

Germaine Buhendwa und Claude Sikubwabo