Druck auf die Ressourcen des Maiko-Nationalparks

Kategorien: Ausgabe 62, Abbau von Bodenschätzen, Krieg, Geschichte, Konflikte, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Maiko, Grauergorillas

Ankunft einer Delegation der FDS in Oso zu einem Besuch des neuen Parkchefs, um sich gegenseitig kennenzulernen (© ICCN)

Der Schutz des Maiko-Nationalparks ist nach wie vor schwierig, da mehrere bewaffnete Gruppen dort aktiv sind. Diese unsichere Situation führt zu Bevölkerungsströmen durch den Park und in seiner Umgebung sowie zur Verbreitung von Schusswaffen, die verstärkt benutzt werden und die Tiere im Park bedrohen. Gefahren für die Biodiversität und das Personal des Parks entstehen durch Wilderei auf traditionelle Art und mit Schusswaffen, durch Abbau von Bodenschätzen, Entwaldung durch bewaffnete Gruppen und Landwirte sowie durch Handel mit jungen Wildtieren (Gorillas, Okapis, Schimpansen, Krokodile).

Um unser Ziel, den Schutz des Parks, zu erreichen, müssen die Bedrohungen beobachtet und eingeordnet werden. Mit Unterstützung von FFI (Fauna and Flora International) und der Berggorilla & Regenwald Direkthilfe sind wir derzeit dabei, die Biodiversität des Parks und die Gefahren, die sie bedrohen, kontinuierlich zu beobachten und zu dokumentieren.

Hier beschreiben wir die Entwicklung der Gefahren im Jahr 2020 und im ersten Quartal von 2021. Der Park wird mit Patrouillen kontrolliert. In diesem Zeitraum wurden 32 Patrouillen organisiert, mehr als die Hälfte im zweiten Halbjahr 2020. Wissenschaftliche Studien gab es nicht.

Im Februar 2021 war ein beträchtlicher Teil der Wilderercamps unbesetzt, aber die Aktivität in den Goldgräbercamps stieg in diesem Monat deutlich. Dieser verstärkte Abbau von Bodenschätzen kann zur Zunahme der Wilderei in diesem Bereich führen. 2020 war die Wilderei gestiegen; die Bushmeat-Händler wurden von den Patrouillen Anfang 2021 in den umliegenden Dörfern aufgespürt. Das war ein Erfolg, aber die Ergebnisse der Patrouillen vom März 2021 zeigten eine Zunahme der Ausbeutung von Bodenschätzen bei gleichzeitiger Abnahme der Wilderei. Beide Probleme zugleich anzugehen ist eine Herausforderung, besonders weil die Forces Divines Simba (FDS) die Goldschürfer beschützen. Die kongolesische Regierung hat angefangen, unter Aufsicht des ICCN die FDS zu demobilisieren und zu entwaffnen - aber solange dieser Prozess nicht abgeschlossen ist, bleibt der Schutz der Biodiversität im Park schwierig.

Um diesen Bedrohungen des Parks gezielt begegnen zu können und die Mitarbeiter, Gelder und Materialien dabei optimal einzusetzen, orientieren wir uns am Programm SNCB (Stratégie Nationale de Conservation de la Biodiversité - Nationale Strategie zum Biodiversitätsschutz). Dabei handelt es sich um ein Verfahren mit 3 Programmteilen, die sich auf Gliederung, Management und Entwicklung beziehen und dort Prioritäten setzen.

Jean Claude Kyungu