Der Usala-Korridor erhält offiziellen Schutz

Kategorien: Ausgabe 71, Erfolge, Schutzmaßnahmen, D. R. Kongo, Sonstige Schutzgebiete, Grauergorillas

Die Vereinbarung CFCL wird von Gemeindevertretern unterschrieben. (© UGADEC/GRACE Gorillas)

Gemeinden im Usala-Naturschutzkorridor wurde am 14. August 2025 von der Provinzverwaltung Nord-Kivus die Landbesitztitel der traditionell in ihrem Besitz stehenden Wälder offiziell zugesprochen. Damit können die Gemeinden ihr Land schützen und nachhaltig nutzen. Die lokale Bevölkerung hatte die Wälder jahrzehntelang mit traditionellen Methoden verwaltet, was aber durch Krieg und schlechtere Lebensbedingungen immer schwieriger wurde; hinzu kamen Probleme durch Mineralien-Abbau und Zuwanderung.

Diese vier Waldkonzessionen der örtlichen Gemeinden (CFCL - Concessions Forestières aux Communautés Locales) bilden einen zusammenhängenden Korridor, der den Maiko-Nationalpark mit dem Tayna-Reservat verbindet. Diese Entscheidung ist ein kritischer Meilenstein zum Schutz des Lebensraums von Grauergorillas, Okapis und Waldelefanten.

Möglich wurde diese beispiellose Bestätigung der Provinzverwaltung dadurch, dass vor der Beantragung UGADEC (Union des Associations de Conservation des Gorilles pour le Développement Communautaire à l'Est de la R. D. Congo), GRACE und lokale Chefs einen FPIC-Prozess (Free, Prior, Informed Consent) durchgeführt hatten. Dieser 18-monatige Prozess schuf in den Gemeinden Verständnis und Unterstützung für die neuen Waldkonzessionen. Diese Einigkeit ist entscheidend für das Erreichen eines wirksamen Schutzes des Usala-Korridors.

Das starke Engagement auf Gemeinde-Ebene mit ausgedehnten Verpflichtungen war nicht einfach zu erreichen. Dass das Usala-Gebiet noch relativ intakt und damit ein wichtiger Lebensraum für bedrohte Tierarten ist, liegt besonders an seiner Abgelegenheit. Rama, die Hauptgemeinte, ist 7 Tagesmärsche vom Hauptquartier der GRACE-Auffangstation in Kasugho entfernt.

Für Usala bedeutet die formale Ausweisung eines Gemeindewaldes erst den Anfang der Schutzmaßnahmen. Nun werden Pläne zum Naturschutzmanagement entworfen, ein Management-Komitee wird eingesetzt und eine Strategie zur nachhaltigen Entwicklung der Gemeinden diskutiert. Gleichzeitig sind Studien zur Artenvielfalt im Gange. Die vorläufigen Daten belegen unter anderem das Vorkommen von Gorilla, Schimpanse, Okapi und Schuppentier.

Bestandsaufnahmen der Baumarten und anderer Waldprodukte und Studien zur Ressourcennutzung der Gemeinden sind ebenfalls abgeschlossen. Dies ermöglicht es den Gemeinden, verschiedene Nutzungszonen festzulegen; zu ihnen soll auch ein Gebiet für handwerkliche Nutzungen gehören, um die lokale Wirtschaft zu fördern. Die ersten sozioökonomischen Erhebungen stehen kurz vor dem Abschluss. Sie zeigen zentrale Bedürfnisse der Gemeinden sowie Möglichkeiten für nachhaltige Initiativen zur Existenzsicherung auf.

Jennifer Holland, Jackson Kabuyaya Mbeke und Omer Paluku