Filme für den Menschenaffenschutz

Kategorien: Ausgabe 48, Schutzmaßnahmen, Uganda, Bwindi, Gorilla Journal

Vorführung eines GAEP-Films (© Michelle A. Slavin/NC Zoo UNITE)

Vorführung eines GAEP-Films (© Michelle A. Slavin/NC Zoo UNITE)

Schulklasse nach dem erfolgreichen Abschluss eines Projekts

Schulklasse nach dem erfolgreichen Abschluss eines Projekts (© Michelle A. Slavin/NC Zoo UNITE)

Natur- und Umweltpädagogik sollen eine Brücke zwischen Forschern und der Bevölkerung sein und das Bewusstsein für Natur und Umweltschutz fördern. Den in Afrika tätigen Naturschutzorganisationen fehlen oft die Zeit und die Mittel, solche Maßnahmen auf breiter Ebene zu lancieren. Eine Möglichkeit dazu bieten Filme, die auf Probleme der jeweiligen Regionen zugeschnitten sind, lokale Bräuche und Traditionen einbeziehen und Informationen in der Landessprache vermitteln.

Das Great Ape Education Project (GAEP) in Uganda hat es sich zur Aufgabe gemacht, Schulkinder (und auch Erwachsene) für die Gefahren zu sensibilisieren, denen die Menschenaffen ausgesetzt sind - in erster Linie Verlust des Lebensraums und Wilderei. Mit mehreren in Uganda operierenden Organisationen produzierte das Projekt 3 Filme über das Leben der Menschenaffen, außerdem Zeitschriften, Poster und Broschüren. Das Projekt läuft seit 2012 und konzentriert sich auf Gemeinden, die an den Lebensraum von Schimpansen und Berggorillas grenzen.

Die Filme haben klare Kernaussagen: Schimpansen und Gorillas verhalten sich ähnlich wie Menschen; Wilderei ist illegal und gefährlich; beim Verzehr von Bushmeat können Krankheiten übertragen werden. Die Filme entstanden in Kooperation mit vor Ort tätigen Forschern und Einheimischen.

Bislang wurden 100 Lehrer, die an 33 Schulen unterrichten, 5 Wildhüter und 2 für die UWA tätige Naturschutzbeauftragte darin geschult, wie sie die Filme und das Lehrmaterial einsetzen können. So wurden bereits 16 000 Schüler im Einzugsgebiet der Nationalparks Kibale und Bwindi erreicht, und die Resonanz war sehr positiv. Im Anschluss an die Filmvorführungen fanden verschiedene Aktivitäten für die Schüler statt, die sich nach den jeweiligen Gegebenheiten richteten. Dazu gehörten das Anlegen eines Garten, Gestaltung eines Plakats, ein Waldlehrgang, Kunstprojekte usw. In den vergangenen 2 Jahren haben Schulen z. B. auch Sportturniere organisiert und Radiosendungen gestaltet. Am beliebtesten waren aber Debattierveranstaltungen.

Das Great Ape Education Project vermittelt Schülern nicht nur, wie die Menschenaffen in ihrer Nähe leben, sondern bestärkt sie auch darin, auf die Wildtiere ihres Landes stolz zu sein. Es beschränkt sich heute nicht mehr auf Schulen. 2013 wurden die Filme in Dörfern rund um die Schutzgebiete gezeigt, und eine Fortführung ist für 2014 geplant.

Michelle A. Slavin